Für die Edition inkl. Satz und Übersetzung der hier aufgeschalteten Materialien liegt das Urheberrecht (Copyright), soweit nichts anderes vermerkt ist, bei der St. Galler Choral Stiftung.
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NOTKER BALBULUS
Die Sequenzen des St. Galler Mönchs und Dichters Notker Balbulus (†912) gehören zu den Schätzen des Mittelalters. Notker erweiterte die Messliturgie um erhabene melodische Dichtungen, die zwischen dem Alleluia und der Evangelienlesung gesungen wurden und sich mit seinem liber ymnorum weiträumig verbreiteten. In Zusammenarbeit mit der St. Galler Choral Stiftung hat die Stiftsbibliothek zwanzig der schönsten Sequenzen Notkers herausgegeben:
Notker Balbulus, Sequenzen. Ausgabe für die Praxis. Eingerichtet von Stefan Morent, übersetzt von Franziska Schnoor und Clemens Müller, herausgegeben von der Stiftsbibliothek St. Gallen, EOS Editions / Verlag am Klosterhof, Sankt Ottilien / St. Gallen 2017; 176 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, gebunden mit Lederimitat, Prägung und Lesebändchen.
«Dilecte Deo»
(Download Notker Sequenz Dilecte Deo)
«Natus ante saecula»
(Download Notker Sequenz Natus ante saecula)
«Sancti Spiritus»
(Download Notker Sequenz Sancti Spiritus)
ANTIPHONA AD MAGNIFICAT «Venerabilis Gallus»
(Download Antiphon)
Edition St. Galler Choral Stiftung
Satz: Anton Stingl jun.
Deutsche Übersetzung: Franziska Schnoor und Clemens Müller
Melodierekonstruktion: Anton Stingl jun.
Die Rekonstruktion der Melodie erfolgte nach den diastematischen Codices Einsiedeln 611, f. 232v und Sang. 541, f. 237r. Die Neumierung entspricht dem Codex Sang. 391, p. 126, der hier mit Einsiedeln 611 fast völlig übereinstimmt.
HYMNUS IN FESTIVITATE SANCTI GALLI «Vita Sanctorum»
(Download Gallushymnus)
Edition St. Galler Choral Stiftung
Satz: Anton Stingl jun.
Deutsche Übersetzung: Franziska Schnoor und Clemens Müller
Melodierekonstruktion: Anton Stingl jun.
Die Rekonstruktion versucht unter Verwendung der Melodien in den diastematischen Codices Sang. 438, fol. 164v–165r und Sang. 16, pag. 419 (beide 15. Jh.) eine Fassung herzustellen, wie sie vermutlich im 10. Jh. erklang. Für diesen Zweck standen insgesamt zwei Neumenhandschriften zur Verfügung. Da der Neumenschreiber des Codex Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek Cod. Guelf. 17.5. Aug. 4° (880-920) im Hymnus zahlreiche Fehler, Verwechslungen und inkonsequente Schreibweisen hinterließ, wurde trotz zahlreicher rhythmischer Angaben in dieser Handschrift der Codex London, British Library, Additional Ms. 21170, fol. 94r–95r (um 920) zur Neumierung gewählt. Dem Schreiber dieser Handschrift unterliefen zwar in der ersten Strophe auch drei Fehler – Oriscus statt Virga strata bei atque, Tractulus statt Virga bei conditor (vgl. die Stelle in den anderen Strophen) und Virga strata statt Cephalicus bei sensu –, aber in den restlichen Strophen ist die Notation sehr konsequent und gut mit der Melodie in den Codices Sang. 438 und 16 zu vereinbaren. Eine im Liber Hymnarius (Solesmes 1983) mehrfach verwendete Melodie (p. 316, 396, 457 und 567) stellt offensichtlich eine Variante der Melodie des Gallus-Hymnus dar.